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16. Juli 2011

Siegertypen

buddha lobo (1)Über die technischen Aspekte und die vermeintlichen Stereotypen der jeweiligen Nutzer von Facebook und Google+ wurde und wird derzeit bereits zu genüge berichtet. Als Mensch hingegen stelle ich fest…
…vor knapp zwei Wochen wurde auf Google+ ein Video mit einem Ausschnitt aus Das Leben des Brian gepostet. Als Metapher dafür nämlich, warum z.B. der Sacha Lobo auf twitter, Google+ und generell im Web diesen geradezu abartigen Guru-Status „genießt“.

Und tatsächlich scheint sich die Mentalität speziell auf Google+, ähnlich wie zur Zeit Jesu äh Brians, durch ein ebenso primitives wie menschliches Bedürfnis nach (geistiger) Führung auszuzeichnen. Viel schlimmer als dies noch kurz zuvor auf twitter der Fall war.
Lobo BETA - Von Narren und Schafen
Die aktuelle Diskussion, die derzeit im „Namen des Herrn“ Lobo alle Grenzen des Commenting zu sprengen sucht, scheint ganz besonders bezeichnend für genanntes Phänomen zu sein: Darf Google uns vorschreiben ob wir echte Namen oder Pseudonyme in unserem Profil nutzen? Autsch, es geht also mal wieder um die geradezu religiöse Frage der eigenen Identität. Und das ist immer ein heißes Eisen. Ob nun real-live oder virtuell.
Prompt brechen schier endlose Grundsatzdiskussionen offen vom Stapel. Über das Recht auf „künstlerische Anonymität“  auf Personenprofilen, und über alles was sonst noch in diesen infantilen Zeiten voll von Radikalliberalismus und Gutmenschentum gerne mal künstlich thematisiert wird. Und wem die Argumente ausgehen verweist, blasiert den Zeigefinger schwingend und kurzerhand auf die angebliche Dreistigkeit mit der Google seine eigene AGB’s durchzusetzen beabsichtigt. Diese wiederum verlangen eine Anmeldung mit dem richtigen eigenen Namen. Frechheit aber auch!
Für wen hält sich Google eigentlich? Daß Google uns Websuche, Dokumente, Kalender, YouTube, Picasa, Google+ und vieles vieles mehr zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung stellt, gibt ihnen doch noch lange nicht das Recht uns vorzuschreiben WIE wir ihr großzügiges Angebot zu nutzen haben, richtig?! All diese von Google bereit gestellten Freebies werden weltweit und millionenfach genutzt. Und plötzlich hat Google auch noch AGB’s. Potztausend! Ach Leute, werdet erwachsen!
Ich persönlich mag Google+. Bei Facebook fehlte mir doch etwas, wie soll man das vorsichtig formulieren? Wenn schon nicht die Qualität dann doch wenigstens einen höheren Unterhaltungswert. Sich immer und immer wiederholende  Bilder von Haustieren und Mittagessen reinziehen zu müssen. Diese albernen und Gottverdammten Ketten-Scheiß-Wichs-Status-Meldungen. Oder das tägliche GZSZ-Grauen auf öffentlichen Pinnwänden. All das lenkte mein Augenmerk rasch auf Googles Alternative zum Proll-Werk.
Doch bei Google+ scheint leider das andere Extrem vorzuherrschen. Und das hier übliche, vermeintlich elitäre Rumgetucke der User bereitet mir dann doch wieder das eine oder andere nervöse Rektalzucken. Diskussionen im Streetworker-Style um jedem Furz und Feuerstein. Diskussionen bei denen es ganz offenkundig gar nicht darum zu gehen scheint auf so etwas wie einen Konsens zu kommen. Oder, schlimmer noch, ein Lösung für etwas. Was für eine fürchterliche Vorstellung in einem Thread einen Konsens zu erreichen? Was stellt man dann mit der gewonnen Zeit an? Wohin mit all dem grünen Tee? Nein, so geht das nicht! DAS wäre schließlich keine moderne Gesprächskultur.
Stattdessen mutet das virtuelle Treiben wie  eine Nonstop-Casting-Show an. Wer kann am schiefsten singen? Wer am albernsten Tanzen? Denn all das bringt Quote. Ein Wettbewerb für Schönheitsköniginnen. Ein Messen darin wer über die aktuellsten News verfügt. Wer über die reinste Moral. Und wer über das menschlich erhabenste Verständnis für alles und jeden? RÜLPS Entschuldigung.
Kurz: auf Google+ herrscht, noch stärker als auf den anderen Netzwerken, ein waschechter Contest im (Gut)Menschsein. Was nicht nötig wäre. Denn glaubt mir: Ihr seid alle Sieger!