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17. Januar 2009

Sociopath and fuckin’ proud of it

Noch immer bin ich auf der Suche nach dem tieferen Sinn von MySpace, Lokalisten, wer-kennt-wen und wie diese ganzen Social-Networks alle heißen. Sicher, eine persönliche Homepage mit den eigenen Interessen etc. zu gestalten und online zu stellen ist eine feine Sache. Und es ist auch nett auf diesem Wege Leute wieder zu finden, die man, aus welchen Gründen auch immer, lange nicht mehr gesehen hat. Aber wie ich das bis dato beurteilen kann, bin ich mit dieser Einstellung wohl ziemlich old school.

Zugegeben diese Zeilen zeichnen mich auf gewisse Weise schuldig. Denn ich blogge (aber sagen Sie es bloß nicht weiter) Was ist ein Blogger ? Diese Frage ist derart allgemein, dass selbst Wikipedia eine Antwort schuldig bleibt. Lediglich zur Etymologie des Wortes “Blog” ist dort in Erfahrung zu bringen, dass es sich aus Weblog ableitet. Also ein Online-Logbuch. Eine virtuelle Kladde.

Studien zur Motivation und soziodemografischer Herkunft der Blogger zu folge schreiben 3/4 der Befragten zum “Spaß”. 62% nutzen das Bloggen um eigene Gedanken festzuhalten, 33% wollen ihr Wissen in einem spezifischen Themengebiet anderen zugänglich machen, und die restlichen 13% aus beruflichen Gründen.

Klingt ja auf den ersten Blick recht aufschlussreich. Dennoch frage ich mich, was zum Teufel treiben die fucking fleißigen Demographen wenn man sie braucht? Beziehungsweise, wie repräsentativ können diese Zahlen schon sein? Immerhin sind sicher die Hälfte aller privaten Blogger anonym unterwegs. Und das, wirft man einen ebenso kurzen wie schmerzverzerrten Blick auf die meisten privaten Blogs, völlig zu Recht.

Natürlich bin ich selbst einer dieser Privatiers. Auch ich mache hier nichts weiter als meine eigenen Gedanken fest zu halten. Nichts von dem, was ich vor mich hin tippe ist etwas worauf die Welt gewartet hat. Aber Gott sei’s getrommelt ich berichte nicht über meine Haustiere. Ich schütte nicht mein Herz über x-mal durch gekaute Gefühle aus, und banne sie dann gemeinsam mit meinen naiven Sehnsüchten in binäre Codes. Ich bin nicht geil darauf Freunde zu sammeln, die ich nur unter ihrem Pseudonym kenne. Ich bin bloß ein Schreiberling, der den Federkiel gegen eine Tastatur getauscht hat. Und genau damit scheine ich selbst in der Virtualität des Webs ein echter Freak zu sein. Gibt es nirgendwo “Online-Schriftsteller”, die des Schreibens willen bloggen? Und nicht wegen der etlichen Kommentare, von denen die meisten doch nur Brechreiz erregende Ignoranz bekunden?

Soviel zu den Bloggern. Und “myspace”? Dort bin ich auf Leute gestoßen, die innerhalb eines halben Monats 400(!) “Freundschaften” geschlossen haben. Echte Menschen mit echten Gefühlen. Menschen, die im realen Leben durch andere ebenso wie durch ihre eigene Person Schmerz erleiden müssen, und hier vermeidliche Heilung zu finden glauben. In Form von gepostetem Zuspruch, virtuellem Trost und digitalem Verständnis. Von “Freunden”, die nicht das geringste Wissen über die Hintergründe der von ihnen kommentierten Gefühle und Personen haben. So werden junge Frauen mit schwerwiegenden emotionalen Problemen in ihrem Irren bestätigt. Ja sie werden sogar angetrieben so weiter zu machen.

  • Alles wird gut, armes Mädchen. Da ist “ungeliebt_69” sich ganz doll sicher.
  • Cheers und Kopf hoch aus Düsseldorf schreibt “Evil_C_666”.
  • Und “Sternenstaub” rezitiert kitschige Gedichte von Gruß Karten.

Mein Dasein ist zuweilen schmerzhaft ernst und in mancherlei Hinsicht hoffnungslos. Aber scheinbar noch nicht ansatzweise so traurig wie das anderer. Und wieder eine Dublone zum Schatz meiner Einsichten hinzugefügt.*klimper*

Thanx 4 the add!